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Zeitschriftenpublikation: Versorgungsgradprognosen als Baustein einer evidenzbasierten Versorgungsplanung

Zeitschriftenpublikation: Versorgungsgradprognosen als Baustein einer evidenzbasierten Versorgungsplanung

Die Versorgungsplanung gewinnt als Teil der Maßnahmen zur Bekämpfung des Hausärztemangels insbesondere im ländlichen Raum an Bedeutung. Der Beitrag von Stephan Thomsen, Kai Ingwersen und Insa Weilage zeigt auf, wie durch die Kombination von Bevölkerungs- und Arztzahlprognosen auf Basis der Kohorten-Komponenten-Methode die Qualität der Versorgungsplanung verbessert werden kann. Auf Grundlage bereits verfügbarer Daten (Bevölkerungszahlen und Arztregister) können Entwicklungen der Versorgungsgrade kleinräumig prognostiziert werden. Am Beispiel Niedersachsens wird deutlich, dass bis 2035 ein Rückgang an praktizierenden Hausärzt*innen von über 20% zu erwarten ist. Gleichzeitig sind Regionen unterschiedlich stark betroffen, und selbst innerhalb der gefährdeteren ländlichen Räume zeigen sich heterogene Entwicklungen, die regional angepasste Reaktionen erfordern. Die regionale und temporale Differenzierung des vorgeschlagenen Verfahrens ermöglicht das frühzeitige Erkennen von spezifischen Handlungsbedarfen. Dabei ist es wichtig, Limitationen in der Ergebnisinterpretation zu berücksichtigen.

Thomsen, Stephan L., Kai Ingwersen und Insa Weilage (2021). Versorgungsgradprognosen als Baustein einer evidenzbasierten Versorgungsplanung, Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, ISSN 1865-9217, in Press. https://doi.org/10.1016/j.zefq.2021.02.002. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1865921721000301)