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Studierende, Politik und Wohnungswirtschaft diskutieren die aktuelle Wohnungspolitik

Studierende, Politik und Wohnungswirtschaft diskutieren die aktuelle Wohnungspolitik

Am 28. Januar besuchten über 80 Studierende, Mitarbeitende und Besucher*innen aus Stadt und Umland die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Leibniz Universität Hannover. Eingeladen hat Professor Stephan Thomsen, Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik, Vertreter*innen aus Politik, Wohnungswirtschaft und Gewerkschaft, um mit ihnen die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt zu erörtern.

Welche Gründe es für die aktuelle Schieflage auf dem Wohnungsmarkt gibt, warum die Mieten weiter steigen und welche sozialen und wirtschaftlichen Folgen sich daraus ergeben können, diskutierte Professor Thomsen mit dem Niedersächsischen Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies, dem Vorsitzenden des DGB-Bezirks Niedersachsen, Dr. Mehrdad Payandeh, der Vorsitzenden des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Dr. Susanne Schmitt, und dem Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover, Eberhard Hoffmann.

Alle Referent*innen machten deutlich, dass unter anderem gesellschaftliche Veränderungen, wie die Tendenz zu mehr Singlehaushalten oder die berufs- und studienbedingten Wanderungsbewegungen in die Großstädte, entscheidend zu den hohen Mieten beitragen. Hinzu kommen die andauernde Niedrigzinspolitik und die dadurch verursachte Flucht in Immobilien als Wertanlagen. Auch Kostensteigerungen im Baugewerbe, lange Genehmigungsverfahren für neue Bauplätze und gestiegene Ansprüche an Wohnungen hinsichtlich Brandschutz und Klimaschutz lassen die Mietkosten weiter steigen. Die steigenden Preise werden dabei u.a. bereits zur Gefahr für die notwendige Arbeitnehmermobilität und für Einstellungen bei Unternehmen.

Im Anschluss an kurze Impulsvorträge der Referent*innen diskutierten Teilnehmer*innen und Gäste verschiedene Lösungsansätze für diese schwierige Situation, die Studierende, Geringverdienende und ältere Personen im Besonderen trifft. So wurden Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie verschiedene Steuerungsmöglichkeiten durch finanzielle Anreize der Landesregierung. Kurzfristige Lösungen sind dabei nicht in Sicht, der Wohnungsmarkt wird noch für mehr als eine Dekade angespannt bleiben.

Die Veranstaltung wurde durch die Wolfgang Schultze Stiftung - Soziale Verantwortung in der Marktwirtschaft und den Förderverein der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (FWW) unterstützt.

Noch am selben Abend berichtete die HAZ über die Veranstaltung: https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Diskussion-in-Hannover-Politik-hat-beim-sozialen-Wohnungsbau-voellig-versagt